Die Mitarbeit wird von jedem Mitglied individuell festgelegt. Diese kann bei uns vor Ort sein in Form von Feldarbeit, Bauprojekten, Reparaturen etc. oder auch an deinem Standort in Form von allem möglichem. Alles was du gut kannst und dem Projekt hilft ist sehr willkommen, z.B. Einkochen, Erntedepot betreuen, Grafikdesign, Buchhaltung oder Rechtsberatung.
Wenn du mal nicht abholen kannst, solltest du entweder jemand anderes organisieren, um den Anteil abzuholen, eine Freundin oder ein anderes Mitglied. Oder du gibst uns Bescheid, dass wir den Anteil verschenken dürfen, bzw. auf alle Mitglieder aufteilen. Bezahlen musst du in jedem Fall, denn der organisatorische Aufwand wäre sonst riesig und auch die Planbarkeit wäre nicht mehr gegeben. Letzeres ist ja einer der Grundbausteine einer SoLaWi.
Die Kündigung der Mitgliedschaft ist nur zum Ende des Wirtschaftsjahres möglich (Stichtag ist momentan der 30.September). Es ist aber nach Absprache möglich, die Mitgliedschaft jemand anderem zu übertragen.
Aktuell produzieren wir vor Ort ausschließlich pflanzliche Produkte, also Obst, Gemüse, Kräuter. Es kann zwar mal vorkommen, dass eine Arbeitsgruppe der Mitglieder beim Verarbeiten tierische Inhaltsstoffe zufügt, normalerweise wird dann aber darauf geachtet auch eine pflanzliche Alternative zu produzieren, da einige der Mitglieder wert darauf legen. Prinzipiell trifft die Mitgliederversammlung Grundsatzentscheidungen.
Den monatlichen Solidarbeitrag legt jedes Mitglied für die nächste Saison bei der Jahreshauptversammlung selbst fest. Die gewählte Beitragshöhe sollte sich an dem Richtwert orientieren.
Dieser errechnet sich aus den geplanten Ausgaben für das kommende Jahr, geteilt durch die Anzahl aller Mitglieder. So viel muss im Durchschnitt von jedem gezahlt werden, damit das Projekt sich
trägt. Um sicher zu stellen, dass das geplante Budget erreicht wird, gibt jedes Mitglied sein Gebot im Rahmen der Bieterunde ab. Wenn das Budget nach der ersten Runde nicht
erreicht wird, gibt es eine zweite Runde usw.
Unser Anliegen ist es, jedem Menschen den Zugang zu frischem, regionalem Gemüse zu ermöglichen, unabhängig seiner finanziellen Möglichkeiten.
Ja, der Einstieg während der laufenden Saison ist jeweils zum Monatsbeginn möglich.
Auch im Winter ernten wir Gemüse z.B. Grünkohl, Federkohl und Rosenkohl vom Feld, sowie Feldsalat, Spinat, Rucola und Asia Salate aus dem Folientunnel. Zudem gibt es Lagerware wie, Kartoffeln, Kohl, Wurzelgemüse, Kürbis, Äpfel und Saft. Und je nachdem wie fleißig, die Verarbeitungs-Teams waren, gibt es darüber hinaus auch z.B. Sauerkraut, Apfelmus, Marmeladen, Tomaten Passata, Chutney und vieles mehr.
Aus rechtlichen Gründen ist das nicht möglich.
Bis Ende 2016 war der Betrieb zertifiziert, jährlich hat das Kosten von ungefähr 200 Euro verursacht. Für einen Kleinbetrieb wie uns ist das viel Geld, sodass wir uns dafür entschieden haben, stattdessen auf die Kontrolle aller helfenden Mitglieder zu setzen. Es hat sich herausgestellt, dass nur "anonyme" Produzenten Zertifizierungen brauchen, da sie den Kontakt zum Verbraucher verloren haben. Wir dagegen sind eine Interessengemeinschaft mit klaren Werten und Zielen.
Ein Ernteanteil deckt in etwa den Gemüsebedarf einer durchschnittlichen Person ab. Jedes Mitglied kann auch mehrere Ernteanteile zeichnen. Die Art und Menge hängt von der Anbauplanung ab, die bei der Mitgliederversammlung beschlossen wird aber natürlich auch vom Erfolg im praktischen Anbau.
Um das Risiko eines Totalausfalls durch Unwetter oder Schädlingsbefall möglichst gering zu halten, setzen wir auf robuste Sorten und vor allem auf eine große Sortenvielfalt. Grundsätzlich trägt die Gemeinschaft das verbleibende Risiko. Sollte es dennoch zum GAU kommen, ist der Zukauf von Gemüse aus der Region eine Möglichkeit. Die andere ist die Unterstützung durch andere SoLaWis in der Region.
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Wolfram (Samstag, 14 August 2021 13:40)
Ihr macht genau das was schon lange in meinem Kopf herumschwirrt. Ich bin Jahrgang 1943 und habe als Bub mit Pferden gearbeitet. Auf einem Weiler im Landkreis Freising lebten wir auf einem Bauernhof als Zwangseinweisung für Vertriebene aus dem Egerland. Mit 5 Personen in einem Zimmer und es war schön !! 11 Jahre lang von 1946 bis 1957. Die Arbeit auf dem Hof war für mich nicht Pflicht, es machte mir Freude. Ab 7 Jahren mit den Pferden und später ab 10 Jahren mit dem guten alten Lanz Bulldog über den Schlüter , den Fendt, Eicher, Allgaier und jeden den ich kriegen konnte bin ich gefahren. Mit 14 den Mähdrescher angehängt und die ganze Ernte auf dem Hof erledigt. Ohne Führerschein auch auf Bundesstrassen gefahren. Das waren schöne Zeiten, Freiheit pur. Deshalb freue ich mich um so mehr über eure Arbeit und werde euch besuchen so bald ich kann. Macht weiter so und ich wünsche euch Begeisterung welche nie endet.
Liebe Grüße Wolfram aus dem Bayerischen Wald.